denkt man, angesichts gefühlter 10.000 Rosenparfums auf dem Markt. Und irrt. Denn es gibt immer wieder Kreationen, die für eine Überraschung sorgen.
Wer beispielsweise die sommerliche Anmut taufrischer Rosen liebt, wird von Francis Kurkdjians "Á la Rose" hingerissen sein; immerhin versammeln sich in jedem Flakon mindestens 400 Rosenblüten. Fans dunkelroter Rosenbouquets hingegen werden den samtig-vanilligen "Rose Velours" von Van Cleef & Arpels lieben.
Die passende Begleitung für eine dramatische Abendrobe ist der elegant-würzige "Lyric Women" von Amouage, während Byredo in "Rose Noir" einen Rosenakkord mit Patchouli und der kühlen Strenge von Leder kombiniert, und den Duft so mit Charakter und maskuliner Kante strukturiert. Ausdrucksstarke Rosennoten und pfeffrige Würze geben Serge Lutens' "La fille de Berlin" herbstliche Wärme und Tiefe, während die "Rosenrüstung", die sich die spanische Schauspielerin Rossy de Palma mit "Eau de Protection" von Etat Libre d'Orange auf den Leib schneidern ließ, avantgardistisch getränkt ist mit dem "scharfen Stachel des Verlangens und der zuckersüßen Unschuld eines hingehauchten Kusses". Anhänger klassischer Parfums hingegen kommen bei Andy Tauer auf ihre Kosten, denn der Schweizer mixt für seinen handgemachten Vintageduft "Une Rose Chyprée" bulgarische Rosen mit einem grünen Chypreakkord. Wie so oft sind es die Details, die den Unterschied machen. Dann ist eine Rose vor allem nicht irgendeine Rose, sondern eine ganz besondere.